STUDIENAUFTRAG UMBAU BANKGEBÄUDE MAERKI BAUMANN & CO. AG, ZÜRICH – 2. PLATZ
Banking für eine neue Generation
Das Spektrum der Anlegerinnen und Anleger hat sich seit dem freien Zugang zum Aktienhandel und Krypto Markt erweitert. Die junge Generation der Vermögenden definiert sich nicht mehr ausschliesslich durch materielle Zurschaustellung von Wohlstand. Ihr Luxus ist das Ausleben eines Lifestyles und der Wunsch nach innerem Reichtum, nach Genuss, nach Selbstverwirklichung.
Die Werte und Prägungen der Millennials sowie der Generation Z – also der zukünftigen Anlegerinnen und Anleger – wird durch die Planung auch ins Gebäude getragen. Das neue Zuhause von Maerki Baumann soll ein Ort des überraschenden, aussergewöhnlichen und exklusiven Erlebnisses, der Selbstentdeckung und Selbstpräsentation werden. Ein Ort, an dem Community und Begegnung zelebriert wird – als Ankerpunkt in einer hoch digitalisierten und beschleunigten Welt. Aber in erster Linie auch ein Ort der möglichen Bindung an Maerki Baumann durch bedeutungsvolle, emotionale Momente und der Verknüpfung mit der eigenen Erinnerung daran.
Innenarchitektur: KEPENEK GmbH / Team: Mia Kepenek, Katie Schakat, Marion Kähler, Susanne Sulzbach, Bartlomiej Pluskota
Architektur: RINCKER Architekten AG
Bauingenieur: RKL Emch+Berger Ingenieurbüro AG
ERDGESCHOSS
Das Café im Erdgeschoss dient als Welcomebereich. Es ist der erste Begegnungsort zwischen Bank und Kunde und soll auch die Werte des Unternehmens vermitteln. Das Wichtigste, was die Bankberaterin oder der Bankberater dem Kunden oder der Kundin zu schenken hat, ist Zeit und Kompetenz sowie die Sicherheit, sich in einem etablierten, vertrauenswürdigen Umfeld zu befinden. Es ist auch der Ort, an dem neue und alte Geschichte zusammenkommt. Die verwendeten Materialien erzählen von Qualität, Präzision und Raffinesse. Sie tragen den innewohnenden Luxus aber nur subtil zur Schau. Hochwertige, echte Materialien kombiniert mit edler Manufakturarbeit zeugen von Langlebigkeit und sind Ausdruck unseres Anspruchs an eine nachhaltige Architektur.
Das Foyer und Café bietet ausserdem eine perfekte Bühne für aktuelle Inszenierungen und Kunstausstellungen. Die hausinterne Kunstsammlung von jungen und etablierten Schweizer Künstlerinnen und Künstler kann hier einer ausgewählten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und über die Kunst kann eine mögliche emotionale Bindung zu Maerki Baumann entstehen.
1.–4. BÜROGESCHOSSE
Vernetztes Arbeitsumfeld und effektivere Kommunikation zwischen den Etagen
Auch das Büro der Zukunft muss Antworten auf neue Nutzerbedürfnisse bieten, denn schliesslich will Maerki Baumann die besten Fachkräfte der Welt an sich binden. Die entscheidende Frage in der Gestaltung von Arbeitswelten ist, dass sich die Mitarbeitenden einer Unternehmenskultur zugehörig fühlen. Bei dieser Art von Aneignung sprechen wir von einer Art Zwiebelmodell: «Ich gehöre zu dieser Firma, ich gehöre in dieses Gebäude, in dieses Stockwerk, dieses Team und das ist mein Arbeitsplatz». Jede dieser Ebenen hat einen eigenen Aneignungsmechanismus, der durch eine geeignete Gestaltung unterstützt werden kann.
Das Büro der Zukunft soll ein flexibles Angebot von Möglichkeiten bieten, die richtige Umgebung zur Tätigkeit zu finden. Es sind Orte mit offenen Nutzungskonzepten für unterschiedliche Büro-Alltagssituationen gefragt: Stille Arbeit, laute Diskussionen, Rückzug oder Austausch, Gruppengespräch versus Fokusarbeit. Jenseits der geplanten Abläufe soll das Büro auch Raum für Unerwartetes und Ungeplantes bieten. Er reicht jedoch nicht, ein neues Headquarter mit neuen Lounge-Möbeln einzurichten. Management- und Kommunikationskultur sowie die dafür nötigen Prozesse eines Unternehmens führen zusammen mit der Gestaltung der Räume zu einer konsistenten und damit glaubwürdigen Haltung zur Arbeit, mit der sich die Mitarbeitenden identifizieren können.
5. OBERGESCHOSS
Nutzungsflexibilität und räumlicher Luxus
Als Klammer und Ergänzung zum Erdgeschoss bietet das fünfte Obergeschoss einen wandelbaren Eventraum für exklusive Anlässe. Hier feiert die Community. Hier gibt es Dinners, Degustationen, Konzerte und Workshops. Die Räumlichkeiten sollen sich auch zu einer Art «Clubhouse» verwandeln, in dem man persönliche Kontakte pflegt und sein Netzwerk erweitert – und dies hoch über den Dächern der Stadt mit wunderbarer Aussicht zum See und zu den Bergen.
Ausserdem ist es auch das Geschoss der Geschäftsleitung und der grossen Meetingrooms. Die geplante Gebäudeerweiterung stillt einerseits das Bedürfnis nach mehr Fläche, andererseits aber auch das Bedürfnis nach einem Wechsel von alten zu neuen Werten, ohne die Geschichte zu verleugnen. Der optische Ausdruck des Gebäudes widerspiegelt diese Neupositionierung. Die Verbindung des klassischen Bestands mit dem modernen Aufbau wirkt identitätsstiftend, ikonisch und unverwechselbar.